In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 2024 hatten wir ein sehr seltenes Ereignis: Aufgrund eines besonders starken geomagnetischen Sturms war Polarlicht von Oberbayern aus mit freiem Auge sichtbar. Unser Mitglied Patrick Mautry konnte von Miesbach aus einige Eindrücke davon mit der Kamera einfangen. Für Alle, die in der Nacht das himmlische Schauspiel nicht live erlebt haben, präsentieren wir hier die eindrucksvollsten Aufnahmen.
Alle Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.
Zunächst fing es unspektakulär an. Auf der Rückfahrt vom Fotoclub-Treffen machte ich die ersten Aufnahmen von einem Wiesenweg in der Nähe von Schweinthal aus:
Kurz nach Mitternacht entdeckte ich bei einem Blick aus dem Fenster, dass draußen ein Leuchten wahrnehbar wahr. Das Leuchten erstreckte sich über den gesamten Bereich von West nach Ost.
Ab 00:26:51 erfolgte eine Rundum-Serie von 6 Aufnahmen, die in folgendem Kugelpanorama einen guten Eindruck davon gibt, über welche Himmelsbereiche das Polarlicht sich erstreckte.
Die eindruckvollsten Aufnahmen lieferte anschließend eine weitere Aufnahmeserie. Ich ließ die Kamera ab ca. 00:42 bei manueller Belichtungseinstellung und ohne Veränderung der Position eine Aufnahme nach der anderen durchführen. Die Aufnahmen erfolgten so lange, bis ich mit freiem Auge über einige Minuten hinweg nichts mehr wahrgenommen hatte. So entstanden über einen Zeitraum von ca. 25 Minuten hinweg 80 Aufnahmen, jede mit den Belichtungsdaten ISO 1000 | f/2.8 | 15s | 14mm. Sie sind hier mit Überblendungen zu einem Zeitraffervideo von ca. 5 Minuten Abspielzeit zusammengefasst:
Herausarbeitung von mehr Details per Bildbearbeitung
Bei Betrachtung der Aufnahmeserie oder des Zeitraffervideos fällt auf, dass sich einige Strukturen sehr schnell wandeln. Es ist daher zu vermuten, dass durch die Belichtungszeit von 15 Sekunden Verwischungen und Unschärfen verursacht wurden. Durch eine Raw-Entwicklung mit Verstärkung von "Klarheit" und "Struktur" sollten sich Strukturen sichtbar machen lassen, die im über 15 Sekunden "integrierten Bild" nicht mehr gut erkennbar sind. Ein Beispiel dazu wurde für das Aufmacher-Bild am Beginn dieser Seite gewählt:
Mehr Aufnahmen himmlischer Objekte findet Ihr hier in unserer Online-Galerie.
Die angegebenen Zeiten sind in Mitteleuropäischer Sommerzeit (UTC +2). Gegenüber den Zeitstempeln der Kamera mussten 29s abgezogen werden. Verwendet wurde eine Canon EOS 6D. Die Objektivkorrektur umfasste jeweils die automatische Entfernung von chromatischen Aberrationen und eine Korrektur mittels Objektiv-Profil. Dabei wurden hauptsächlich Verzeichnung und Vignettierung kompensiert.
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